Übersicht Zusatzwörterbücher

Der Duden Korrekturserver unterstützt zwei Typen von Wörterbüchern, die vom Anwender angelegt, verwaltet und gepflegt werden können:

  • Zusatzwörterbücher ergänzen oder erweitern das Wortinventar, das bei der Rechtschreib- und Grammatikprüfung oder der Silbentrennung zugrundegelegt wird.

  • Glossarwörterbücher haben keinen Einfluss auf die Textprüfung, sondern dienen zur Verwaltung von mit Glossarbegriffen verknüpften zusätzlichen Informationen in knapper Form, die dem Anwender beim Auftreten des Glossarbegriffs in einem Text präsentiert werden sollen.

Hier werden zunächst Funktion und Verwendung von Zusatzwörterbüchern im Duden Korrekturserver beschrieben. Eine Übersicht über Glossarwörterbücher findet sich in einem eigenen Abschnitt.

Zusatzwörterbücher können in unterschiedlicher Weise eingesetzt werden:

  • Als persönliche Wörterbücher gemäß den Anforderungen eines einzelnen Benutzers

  • Für mehrere Anwender, um z. B. ein abteilungsweites oder firmenweites Vokabular zu unterstützen.

  • Als zentrale Wörterbücher für alle Anwender eines Duden Korrekturservers.

Der Duden Korrekturserver kann als Dictionary Server fungieren und Zusatzwörterbücher für andere Anwendungen bereitstellen.

Duden Korrekturlösungen stehen als zusätzliche Komponenten für eine Vielzahl von Anwendungen zur Verfügung. Allen Korrekturlösungen ist gemeinsam, dass sie Zusatzwörterbücher verwenden können, um den Leistungsumfang der jeweiligen Lösung zu erweitern bzw. an die spezifischen Bedürfnisse des Anwenders anzupassen.

In allen Fällen umfassen Zusatzwörterbücher den gleichen Leistungsumfang und können zwischen verschiedenen Anwendungen ausgetauscht bzw. von verschiedenen Anwendungen gemeinsam benutzt werden.

In einigen Fällen besteht die Möglichkeit, neben Duden Zusatzwörterbüchern weitere Benutzerwörterbücher in einem von der Anwendung vorgegebenen Format zu verwenden; wir raten in diesen Fällen zur Verwendung der Duden Zusatzwörterbücher, da diese in der Regel einen deutlichen höheren Leistungsumfang ermöglichen.

Inhalt von Zusatzwörterbüchern

Ein Zusatzwörterbuch kann drei Arten von Einträgen enthalten, die durchaus gemischt in einem einzigen Zusatzwörterbuch auftreten können. Im Einzelnen können in Zusatzwörterbüchern enthalten sein:

  • Positiv-Einträge für unbekannte Wortformen, die als richtige Schreibung akzeptiert werden sollen.

  • Negativ-Einträge für richtige Wortformen, deren Auftreten im Text zurückgewiesen werden soll.

  • Trenneinträge mit Informationen über die möglichen Trennstellen eines Wortes.

Allen Wörterbucheinträgen ist gemeinsam, dass die Groß- und Kleinschreibung der Wörterbucheinträge bedeutsam ist: Eine Übereinstimmung zwischen einem Eintrag in einem Zusatzwörterbuch und dem Text wird nur erkannt, wenn beide in der Schreibung übereinstimmen. Ausgenommen hiervon ist natürlich die Großschreibung am Satzanfang.

Positiv- und Negativeinträge können auch mehr als ein einzelnes Wort umfassen, um z. B. Schreibungen nur dann zu akzeptieren, wenn sie in einem bestimmten Kontext auftreten. Ein Beispiel hierfür wäre der Name „Barbra Streisand“. Für Trenneinträge ist es nicht sinnvoll, mehrere Wörter anzugeben, da die Trennalgorithmen der Anwendungen üblicherweise auf einzelnen Wörtern operieren und eine Folge mehrerer Wörter nie gemeinsam getrennt würde.

Positiv-Einträge

Positiv-Einträge in Zusatzwörterbüchern sind Einträge für Wortformen, die der Duden Korrekturlösung nicht bekannt sind, die aber dennoch eine richtig geschriebene Wortform darstellen. Solche Einträge enthalten häufig Eigennamen, Fachtermini oder geographische Begriffe, die nur für ein bestimmtes Anwendungsgebiet von Bedeutung sind.

Beispielsweise bezeichnet „Sanya“ eine Stadt am südlichen Ende der chinesischen Insel Hainan, die in den letzten Jahren durch zunehmenden Tourismus an Bedeutung gewonnen hat.

Unglücklicherweise ähnelt der Name dieser Stadt dem ungleich häufiger vorkommenden Vornamen „Sonya“. Es war daher eine bewusste Entscheidung, die Zeichenfolge „Sanya“ nicht als gültige Zeichenfolge zu akzeptieren, da sonst eine mögliche Fehlschreibung von „Sonya“ mit einem „a“ anstelle des „o“ nicht mehr erkannt würde.

Wenn allerdings häufig Texte korrigiert werden, die chinesische Geografie oder Tourismus in Südostasien behandeln, dann kann es wünschenswert sein, den Namen „Sanya“ als richtiges Wort zu behandeln. Zu diesem Zweck kann „Sanya“ als Positiv-Eintrag in ein Zusatzwörterbuch aufgenommen werden.

Sanya verfügt über 30 hochmoderne Hotels

Ohne Positiv-Eintrag für Sanya

Sanya

nicht erkannt

Korrekturvorschlag: Sonya, Tanya , Sanyo

Mit Positiv-Eintrag für Sanya

Sanya

erkannt

Positiv-Einträge können auch mehrere Wörter umfassen, um Spezialfälle wie den eingangs genannten Namen „Barbra Streisand“ angemessen behandeln zu können:

Hier wäre es nicht sinnvoll, einen Eintrag für den Vornamen „Barbra“ vorzunehmen, da sonst auch alle Fehlschreibungen des Vornamens „Barbara“ akzeptiert würde, bei denen lediglich die Eingabe des zweiten „a“ unterblieben ist. In der Kombination mit dem Nachnamen „Streisand“ wird hingegen die Schreibung „Barbra“ akzeptiert.

Barbra Streisand erhielt 1969 einen Oscar.

Ohne Positiv-Eintrag für Barbra Streisand

Barbra

nicht erkannt

Korrekturvorschlag: Barbara, Barbar

Mit Positiv-Eintrag für Barbra Streisand

Barbra

erkannt

Der Mehrworteintrag hat keine Auswirkung auf die Behandlung des Vornamens „Barbara“:

Barbra Schmidt wohnt in der Postgasse 13.

Ohne Positiv-Eintrag für Barbra Streisand

Barbra

nicht erkannt

Korrekturvorschlag: Barbara, Barbar

Mit Positiv-Eintrag für Barbra Streisand

Barbra

nicht erkannt

Korrekturvorschlag: Barbara, Barbar

Morphologische Informationen

Wenn ein Wort ohne weitere Angaben in ein Zusatzwörterbuch aufgenommen wird, wird später bei einer Rechtschreibprüfung nur diese eine aufgenommene Form akzeptiert (z. B. Haus), nicht aber flektierte Formen (z. B. Hauses, Häuser). Damit auch diese Formen akzeptiert werden, müsste für jede mögliche Form ein eigener Eintrag angelegt werden.

Eine Grammatikprüfung ist bei einem Wörterbucheintrag ohne spezifizierende Angaben nur eingeschränkt möglich, weil aus dem Eintrag keine grammatikalischen Informationen wie z. B. Wortart, Genus (grammatisches Geschlecht), Kasus (Fall) oder Numerus (Singular oder Plural) hervorgehen. Behandelt wird ein solcher Basiseintrag wie ein Eigenname.

Deshalb können für einige Wortarten beim Definieren von Wörterbucheinträgen morphologische Zusatzangaben gemacht werden. Die Vorteile dieser sogenannten flektierenden Einträge sind:

  • Ein Eintrag (z. B. Haus) deckt alle Formen ab (Haus, Hause, Hauses, Häuser, Häusern).

  • Falsche Formen werden als solche erkannt und angezeigt.

  • Die Leistung der Grammatikkorrektur verbessert sich, weil der Eintrag korrekt in den Kontext eingeordnet werden kann.

Flektierende Wörterbucheinträge können bei den folgenden Wortarten eingesetzt werden:

  • Substantive

  • Eigennamen

  • Adjektive

  • Adverbien

Bemerkung

Andere Wortarten wie Verben oder Präpositionen können wegen der teilweise vielfältigen Morphologie und der komplexen Satzbaupläne nicht näher spezifiziert werden. Ein Basiseintrag jeweils einer bestimmten Form ist natürlich dennoch möglich.

Die Möglichkeiten zur Angabe morphologischer Eigenschaften sind umfangreich und orientieren sich an der Darstellung im XML-Austauschformat für Duden Zusatzwörterbücher. Ein detaillierte Beschreibung der möglichen morphologischen Informationen in Zusatzwörterbüchern finden im Dokument „Kodieranleitung für Zusatzwörterbücher“, das Sie unter folgender URL herunterladen können: https://services.epc.de/dks/DPF_Kodieranleitung_Zusatzwoerterbuecher.pdf

Negativ-Einträge

Unter bestimmten Umständen kann es wünschenswert sein, zur Vereinheitlichung der Schreibung bestimmte richtige Wortformen nicht zu akzeptieren. Beispielsweise hat sich für den südostasiatischen Staat „Birma“ aufgrund des Sprachwandels auch im Deutschen die englische Schreibweise „Burma“ eingebürgert; daneben existiert noch die offizielle Bezeichnung „Myanmar“. Duden Korrekturlösungen akzeptieren von sich aus alle drei Schreibungen.

Im Rahmen einer Publikation wie einer Zeitschrift oder Zeitung wird es wünschenswert sein, durchgängig nur einen Namen für dasselbe Land zu verwenden.

Zu diesem Zweck können Negativ-Einträge in einem Zusatzwörterbuch angelegt werden, um z. B. die einheitliche Schreibung „Birma“ zu gewährleisten. Ein solcher Negativeintrag besteht aus einer zurückzuweisenden Wortform und einem oder mehreren Korrekturvorschlägen für diese Wortform. Um die englische Schreibung „Burma“ immer nach „Birma“ zu korrigieren, müsste der Korrekturvorschlag zum Negativ-Eintrag „Burma“ demzufolge „Birma“ lauten.

Burma liegt in Asien

Ohne Negativ-Eintrag für Burma

Burma

erkannt

Mit Negativ-Eintrag für Burma

Burma

nicht erkannt

Korrekturvorschlag: Birma

Um auch die Schreibung „Myanmar“ zu vermeiden, ist ein weiterer Negativ-Eintrag für „Myanmar“ notwendig, der ebenfalls den Korrekturvorschlag „Birma“ enthält.

Auch Negativ-Einträge können mehr als eine Wortform enthalten. Um das oben eingeführte Beispiel wieder aufzugreifen: Um die inkorrekte Schreibung „Barbara Streisand“ zu vermeiden, ist ein Negativ-Eintrag für „Barbara Streisand“ mit dem Korrekturvorschlag „Barbra Streisand“ notwendig - ein Negativ-Eintrag nur für den Vornamen „Barbara“ ist aus offensichtlichen Gründen nicht sinnvoll.

Barbara Streisand erhielt 1969 einen Oscar.

Ohne Negativ-Eintrag für Barbara Streisand

Barbara Streisand

erkannt

Mit Negativ-Eintrag für Barbara Streisand und Korrekturvorschlag Barbra Streisand

Barbara Streisand

nicht erkannt

Korrekturvorschlag Barbra Streisand

Bestimmte Officeanwendungen erlauben es in bestimmten Prüfmodi (z. B. bei der mitlaufenden Rechtschreibprüfung) allerdings nur, einzelne Worte an die Duden Korrekturlösung zu übergeben - wenn diese nur ein einzelnes Wort zur Prüfung erhält, dann kann sie auch nicht entscheiden, ob dieses Wort in einem Kontext auftritt, in dem es ausnahmsweise erlaubt oder ausnahmsweise verboten ist. Im Einzelfall kann der Nutzen von Mehrworteinträgen daher eingeschränkt sein.

Trenneinträge

Duden Korrekturlösungen verwenden zur Worttrennung grundsätzlich Trenninformationen aus den Systemwörterbüchern. Bei unbekannten Wortformen, die nicht in den Systemwörterbüchern gefunden werden, werden Wörter nach einem sprachabhängigen Algorithmus getrennt.

Auch wenn die algorithmische Trennung in der Regel sehr gute Ergebnisse für unbekannte Wortformen liefert, so besteht doch die Möglichkeit, dass bestimmte Wortformen nicht zufriedenstellend getrennt werden können, weil ihre Trennung nicht den Regeln der algorithmischen Worttrennung entspricht. Dies betrifft schwerpunktmäßig Eigennamen und geografische Bezeichnungen fremdsprachlicher Herkunft.

Um die Silbentrennung für eine bestimmte Wortform festzulegen, können in den Zusatzwörterbüchern Trenneinträge hinterlegt werden. Ein Trenneintrag besteht aus der zu trennenden Wortform und Angaben über die möglichen Trennstellen innerhalb dieser Wortform.

Bei den Trennstellen wird zwischen möglichen Trennstellen unterschiedlicher Güte differenziert:

  • Bevorzugte Trennstellen geben vor, dass das Wort möglichst an dieser Stelle getrennt werden soll.

  • Normale Trennstellen geben mögliche Stellen für die Worttrennung an, ohne diese besonders zu gewichten.

  • Ungünstige Trennstellen geben an, dass das Wort zwar an dieser Stelle getrennt werden kann, die Trennung an dieser Stelle aber möglichst vermieden werden sollte.

Der Name der chinesischen Stadt „Sanya“ kann auch hier als Beispiel dienen. Er setzt sich aus den beiden Zeichen 三 (san) und 亚 (ya) zusammen und sollte folglich „San-ya“ getrennt werden.

Etwa eine halbe Million Menschen lebt heute in Sanya.

Ohne Trenneintrag für Sanya

Etwa eine halbe Million Menschen lebt heute in Sa-nya.

Mit Trenneintrag für Sanya und Trennstelle San-ya

Etwa eine halbe Million Menschen lebt heute in San-ya.

Trenneinträge in Zusatzwörterbüchern haben Vorrang vor Trennungen auf Basis der Informationen in den Systemwörterbüchern. Wenn in einem Zusatzwörterbuch eine Trennung für eine Wortform gefunden wird, für die auch Trenninformationen in den Systemwörterbüchern enthalten sind, dann wird die Trennung aus dem Zusatzwörterbuch verwendet.

Einige Anwendungen können weitere Vorgaben über die Verwendung von Trennstellen umsetzen, die zusätzliche Einschränkungen mit sich bringen. So ist es zum Beispiel in einigen Satzprogrammen möglich, die Anzahl der Zeichen vorzugeben, die auf eine Trennstelle folgen müssen. Wenn eine solche Vorgabe festlegt, dass nach dem Trennstrich mindestens drei weitere Zeichen folgen müssen, dann wird der Trenneintrag für „Sanya“ aus dem obigen Beispiel ohne Wirkung bleiben. Die Duden Korrekturlösung teilt der jeweiligen Anwendung die möglichen Trennstellen zwar mit, aber das Satz- oder Officeprogramm entscheidet, welche der vorgeschlagenen Trennstellen verwendet wird.

Da die Trennangaben aus den Zusatzwörterbüchern Vorrang vor den Systemwörterbüchern haben, ist es auf diese Weise auch möglich, die Trennung eines Wortes zu verhindern, selbst wenn es gemäß der Systemwörterbücher getrennt werden könnte. Dazu muss lediglich ein Trenneintrag in einem Zusatzwörterbuch angelegt werden, der keinerlei Trennstellen ausweist.

Verwendung mehrerer Zusatzwörterbücher

Duden Korrekturlösungen können mehrere Zusatzwörterbücher zur gleichen Zeit verwenden. Auf diese Weise ist es zum Beispiel möglich, ein firmenweites Zusatzwörterbuch mit einem abteilungseigenen Zusatzwörterbuch und einem persönlichen Zusatzwörterbuch jedes Benutzers zu kombinieren.

Verwendung mehrerer Zusatzwörterbücher

1

Persönliches Zusatzwörterbuch

2

Abteilungseigenes Zusatzwörterbuch

3

Firmenweites Zusatzwörterbuch

Selbstverständlich müssen die Zusatzwörterbücher nicht unbedingt nach organisatorischen Einheiten strukturiert werden; es ist beispielsweise auch denkbar, verschiedene Fachvokabulare in unterschiedlichen Zusatzwörterbüchern zu verwalten.

Solange die verwendeten Zusatzwörterbücher nur Positiv-Einträge enthalten, ist es irrelevant, in welcher Reihenfolge die Zusatzwörterbücher verwendet werden: Sobald ein Positiv-Eintrag zu einem Wort im Text in einem der Zusatzwörterbücher gefunden wurde, wird das Wort als bekannte Wortform akzeptiert.

Bei Negativ-Einträgen und Trenneinträgen mit abweichender Information für die gleiche Wortform ist jedoch die Reihenfolge der Wörterbücher von Bedeutung, dann werden die Trenninformation oder Negativ-Information des ersten Zusatzwörterbuchs mit einem zutreffenden Eintrag verwendet. Wenn z. B. ein persönliches Wörterbuch in einem Negativ-Eintrag für „Burma“ den Korrekturvorschlag „Birma“ hinterlegt, ein Abteilungswörterbuch für „Burma“ einen Negativeintrag mit dem Korrekturvorschlag „Myanmar“ enthält und das persönliche Wörterbuch vor dem Abteilungswörterbuch eingeordnet ist, dann wird für „Burma“ der Korrekturvorschlag „Birma“ aus dem persönlichen Wörterbuch ausgewählt.

Burma liegt in Asien.

Ohne Negativ-Eintrag für Burma

Burma

erkannt

1. Persönliches Wörterbuch mit Negativ-Eintrag für Burma und Korrekturvorschlag Birma

2. Abteilungswörterbuch mit Negativ-Eintrag für Burma und Korrekturvorschlag Myanmar

Burma

nicht erkannt

Korrekturvorschlag: Birma

Durch Umstellen der Wörterbuchreihenfolge lässt sich festlegen, welches Zusatzwörterbuch Vorrang haben soll. So lässt sich durch ein Voranstellen des Abteilungswörterbuches aus dem obigen Beispiel erreichen, dass dort festgelegte Negativ-Einträge Präzedenz vor den Einträgen aus anderen Zusatzwörterbüchern erhalten. Für das eben gezeigte Beispiel ergibt sich dann beim Auftreten des Wortes „Burma“ im Text der Korrekturvorschlag „Myanmar“ aus dem Abteilungswörterbuch.

Sinngemäß betreffen diese Ausführungen auch Trenneinträge: Wenn mehrere Zusatzwörterbücher Trenninformationen zur gleichen Wortform enthalten, dann werden die Trennstellen verwendet, die in dem Zusatzwörterbuch gefunden werden, das in der Reihenfolge der Zusatzwörterbücher weiter vorne steht.

Burma liegt in Asien.

Ohne Negativ-Eintrag für Burma

Burma

erkannt

1. Abteilungswörterbuch mit Negativ-Eintrag für Burma und Korrekturvorschlag Myanmar

2. Persönliches Wörterbuch mit Negativ-Eintrag für Burma und Korrekturvorschlag Birma

Burma

nicht erkannt

Korrekturvorschlag: Myanmar

Das Verfahren zur Festlegung der Reihenfolge der Zusatzwörterbücher hängt von der Anwendung ab, aus der die Duden Korrekturlösung angesprochen wird. Die meisten Anwendungen bieten eine Liste von aktiven Zusatzwörterbüchern an und erlauben es, die Reihenfolge durch Drag-and-drop-Operationen zu verändern.

Gemeinsame Verwendung von Zusatzwörterbüchern

Zusatzwörterbücher für Duden Korrekturlösungen können von verschiedenen Anwendern gemeinsam genutzt werden, wenn sie z. B. auf einem Netzwerklaufwerk abgelegt werden. In einem solchen Fall sollte darauf geachtet werden, dass für die einzelnen Anwender kein Schreibzugriff auf die Zusatzwörterbücher möglich ist, da Veränderungen an gemeinsam genutzten Zusatzwörterbüchern an zentraler Stelle koordiniert werden sollten.

Abhängig vom Inhalt eines Zusatzwörterbuches kann es hilfreich sein, den Inhalt als unveränderlich zu betrachten und keinerlei Änderungen an diesem Zusatzwörterbuch vorzunehmen. Ein Beispiel für ein solches Zusatzwörterbuch wäre ein Verzeichnis verbindlicher Schreibungen, das eine unternehmensweit einheitliche Orthografie gewährleisten soll.

In anderen Fällen ist eine zyklische Aktualisierung eines zentralen Zusatzwörterbuches sinnvoll, wenn zum Beispiel eine Liste von Namen prominenter Persönlichkeiten im Umfeld einer Zeitschriftenredaktion erweitert werden soll. Unter solchen Umständen werden üblicherweise Kandidaten für die Neuaufnahme in Zusatzwörterbücher an zentraler Stelle gesammelt und in regelmäßigen Abständen, z. B. wöchentlich, in das betreffende Zusatzwörterbuch aufgenommen.

Für Zusatzwörterbücher, die von einem Duden Korrekturserver verwaltet werden, empfehlen wir das in Wörterbuch-Workflow beschriebene Vorgehen.

Glossarwörterbücher

Glossarwörterbücher enthalten Informationen, die für den Anwender oder Autor eines Textes bestimmt sind.

Einträge in Glossarwörterbüchern haben keinen Einfluss auf die Textprüfung, sondern sollen den Autor eines Textes während des Schreibens mit inhaltlichen Informationen zu den jeweiligen Glossarbegriffen unterstützen.

Ein denkbarer Anwendungsfall für Glossareinträge sind rechtliche Angaben, die beim Auftreten eines Glossarbegriffs in einem Text relevant sein können, z. B. bei Personennamen aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes.

Beispielsweise wäre es möglich, zum Namen des Regisseurs „Howard Hawks“ weitere Informationen zu seiner Person oder seinem Werk zu hinterlegen. Der Duden Korrekturserver wird diese Informationen dann zusammen mit den Ergebnissen der Rechtschreib- und Grammatikprüfung ausliefern, sofern der Name „Howard Hawks“ im zu prüfenden Text gefunden wurde.

Der Regisseur Howard Hawks führte Regie bei „Hatari!“

Weitere Zusatzinformation

Bitte nicht mit Howard Hughes verwechseln: Hawks war „nur“ Regisseur, Hughes u. a. Luftfahrtpionier

Wie diese Information dargestellt bzw. weiter verarbeitet wird, hängt von der Client-Anwendung ab, die die vom Duden Korrekturserver gelieferten Resultate verarbeitet.

Der Duden Korrekturserver unterscheidet zwischen Glossar- und Zusatzwörterbüchern. Ob es sich bei einem Wörterbuch um ein Zusatzwörterbuch oder ein Glossarwörterbuch handelt, wird beim Anlegen des Wörterbuchs festgelegt. Die Entscheidung kann nachträglich nicht revidiert werden.

Unterschiede zu Zusatzwörterbüchern

  • Glossarwörterbücher enthalten Informationen für Autoren, Zusatzwörterbücher enthalten Informationen für die Rechtschreib- und Grammatikprüfung bzw. die Silbentrennung.

  • Glossarwörterbücher werden bei Rechtschreib- und Grammatikprüfung bzw. der Silbentrennung ignoriert.

  • Glossarwörterbücher enthalten einen Glossarbegriff und einen beliebigen erklärenden Text.

  • Die Glossarbegriffe in Glossarwörterbücher werden als Zeichenketten behandelt. Damit sie im Text gefunden werden, müssen sie dort so verwendet werden, wie sie im Glossarbegriff vorliegen.